Partnerschaftsprojekt "SAWE"

"Wer auf einen Baum klettern will, fängt unten an, nicht oben" (Afrikanisches Sprichwort). 

Seit 2015 gibt es, dank der finanziellen Spenden von vielen Unterstützern aus Franken und dem Engagement der ganzen Gemeinde in Sawe eine Handwerkerschule am Fuße des Kilimanjaro.

 

 

 

 

Lesen Sie dazu auch den nachfolgenden Bericht aus Sawe.

2018 wurde eine Partnerschaft zwischen dem Dekanat Forchheim und dem Dekanat Hai/Tansania beurkundet. Die gemeinsame Aufgabe ist es, eine Schule in Sawe zur Ausbildung Jugendlicher aus mittellosen Familien aufzubauen und weiter zu entwickeln.

Projekt SAWE - Entstehungsgeschichte

Partnerschaftsprojekt "SAWE" in Tansania Es war im Januar 2010. Wie schon des Öfteren bin ich wieder einmal mit einer Gruppe im Kilimandscharogebiet unterwegs. Wir besuchen Kirchengemeinden, mit denen wir seit ca. 30 Jahren durch partnerschaftliche Beziehungen zwischen dem Dekanatsbezirk Rothenburg und dem Dekanatsbezirk Hai verbunden sind. Bei den Begegnungen und Gesprächen werden wir immer wieder mit einem Thema konfrontiert, das mir seit Jahren vertraut ist. Es ist die Not der vielen Waisenkinder, die auf Hilfe angewiesen sind. (Aids!)

Das Tansania Projekt aus Sicht von Dekan Günther Werner

Seit ich vor ca. 11 Jahren hier nach Muggendorf gekommen bin, begleitet mich und begleite ich das Projekt der Jugendwerkstätten in Sawe am Kilimanjaro. Dekan i. R.  Johannes Rau hat mich von Anfang an einge-bunden und durch den Deutschlandbesuch des Pfarrerehepaars Swai 2012 bei uns zu Hause habe ich auch gleich einen authentischen Eindruck der Not der Waisenkinder und der möglichen Hilfe bekommen.

Bericht von der Kurzreise des Ehepaar Topf im Januar 2022 nach Tansania

Nur 6 Tage am Fuße des Kilimanjaro – und doch so viel erlebt!

Die Reise von Forchheim nach Sawe in Tansania, am Fuße des Kilimanjaro gelegen, ist lang, doch wir nehmen sie immer wieder gern auf uns, denn wir wissen viele Menschen dort, unsere Freunde, erwarten uns sehr herzlich. Partnerschaft lebt von der Begegnung, von dem gegenseitigen Austausch.
Die Pandemie erlaubte es uns im Januar, endlich wieder nach Tansania, „geschützt“ durch Impfungen, zu reisen. Es war eine Art Informationsreise. Wir wollten sehen und hören, wie es um die Schule steht, wie der Neubau der Lehrküche mit Nebenräumen vorangeht, wie die Spenden des vergangenen Jahres verwendet wurden (Finanzbericht) und wie die Menschen in Tansania mit dem Virus leben. Wir hatten verschiedene Treffen und ergebnisführende Gespräche mit dem Architekten Herrn Kitira, der aus Dar es Salam anreiste, dem Schulkomitee und den Lehrern der Handwerkerschule. Dekan Biniel Mallyo aus Hai begleitete uns auch die Tage, nahm sich Zeit nach Sawe selbst zu kommen.
Erfreulicherweise  sind dieses Jahr wieder 57 Jugendliche (12 Schneiderinnen und 45 Schreiner) an der Schule, die das Schneider- und Schreinerhandwerk erlernen. Dennoch eine Herausforderung für die 4 Lehrer*innen! Das Schulgeld von 150 € im Jahr wird hauptsächlich von ‚Patenschaften‘ bezahlt. Sehr viele Schüler*innen sind Waisen-, Halbwaisenkinder oder kommen aus sehr armen Familien. Wir freuen uns, dass die Schule in diesem Schuljahr so gut angenommen wird.

Die Arbeit in der Schreinerwerkhalle. Ein Auftrag steht an: 40 Stühle für eine andere Schule zu bauen.

Die Mädchen kochen mittags auch für alle Schüler*innen und Lehrer*innen: Ugali (Maisbrei) und ein paar frische Tomaten. Nähen lernen sie, Ugali kochen, können sie schon.

Das Schulkomitee hat inzwischen beschlossen Schüler und Schülerinnen, die sehr weit entfernt wohnen, auch in einem Hostel aufzunehmen. Dafür stehen einige Schlafräume mit Stockbetten zur Verfügung. Die Tansanier sind nun dabei eine geeignete Aufsichts- und Ansprechperson für diese Jugendlichen zu suchen, die natürlich auch bezahlt werden muss und in der Nachbarschaft wohnen soll. Die Jugendlichen gehen nur in den Ferien nach Hause zu ihren Familien. Dies ist sicher eine neue  Herausforderung für die Gemeinde, auch wenn die Jugendlichen in Tansania viel selbständiger sind als Jugendliche in vergleichbarem Alter hier in Deutschland. Wir sind gespannt, wie sich dieses gute Vorhaben einpendelt.      
Der Neubau geht voran, wie man auf dem Bild im Vergleich zu 2020 sehen kann.

Es hat sich viel getan seit unserm Besuch im Jan 2020. Der Neubau ist gewachsen, das Gelände eingeebnet. Hinter den Wolken steht der höchste Berg Afrikas, der Kilimanjaro.

Mit dem Architekten haben wir den nächsten Bauabschnitt besprochen und die Gelder dafür werden zur Verfügung gestellt. Architekt Kitira ist selbst in Sawe geboren und aufgewachsen und arbeitet für den Bau dieser Schule kostenlos. Er will seine Heimatgemeinde mit diesem Projekt unterstützen.     
Wir haben inzwischen einen Sponsor, der uns zugesagt hat, den Neubau weiterhin großzügig zu finanzieren. Dafür sind wir sehr dankbar. Dankbar sind wir auch allen Tansaniafreunden im Dekanat und darüber hinaus, die mit großen und kleinen Spenden, mit einer Patenschaft für einen oder mehrere Schüler die Handwerkerschule über Jahre schon unterstützen. Dankbar sind wir für alle, die auch im Gebet diese Partnerschaft in Sawe und im Dekanat Forchheim begleiten und stützen.  
Pandemie bedingt steht der Container nun seit 2019 in Uffenheim. Doch wir sind optimistisch, dass er in den nächsten 2 Monaten endlich nach Tansania geht. Die gebrauchten Schreinermaschinen, die Nähmaschinen und Nähmaterialien werden dringend in der Schule gebraucht! Leider sind die Transportkosten für Container inzwischen – auch Pandemie bedingt - um ein Vielfaches gestiegen.
Selbstverständlich haben wir am Sonntag den Gottesdienst in Sawe mitgefeiert.

Sonntagsgottesdienst in Sawe in ihrer neuen erweiterten noch nicht ganz fertiggestellten Kirche (Platz für 1000 Gottesdienstbesucher)

Der erweiterte Kirchbau (für über 1000 Gottesdienstteilnehmer) ist enorm vorangeschritten. Wir waren erstaunt. Hier wird die Kirchengemeinde Sawe von Amerikanern aus Nebraska finanziell unterstützt.
„Covid hat unser Leben verändert“, sagen die Tansanier. Sie meinen dabei aber nicht die hohen Infektionszahlen und auch nicht Quarantäne oder Impfquote.  Sie bewegt vielmehr, dass so viele Menschen wegen der langanhaltenden Pandemie arbeitslos geworden sind. Unterstützung wie bei uns, gibt es in Tansania nicht. Hinzu kommt die lange Trockenheit im vergangenen Jahr und der damit verbundende Ausfall der Maisernte in vielen Bereichen des Landes. In der Maasai- Steppe sind allein in dem Bereich, der im Dekanatsgebiet Hai liegt, 6000 Tiere verendet. Arbeitslosigkeit, Wassermangel und Hunger sind die Themen, die die Tansanier umtreiben, nicht Corona! (siehe auch Artikel über Hungerhilfe für die Maasai – Steppe)
 „Haraka, haraka haina baraka!“ heißt ein Sprichwort in Tansania: „In der Eile liegt kein Segen“. Diese Partnerschaft hat schon viel Segen gebracht und sie wird weitergehen mit Geduld, Zuversicht und einem offenen Herzen für gegenseitige Begegnungen.
Einladung zum Kirchenkaffee mit Bildervortrag „Tansaniareise Januar 22“ am 8. Mai um 10.30 Uhr im Dietrich- Bonhoeffer Haus, Christuskirche, Forchheim.
Im Juni planen mein Mann und ich wieder eine Begegnungsreise mit Interessierten nach Tansania. Für mehr Informationen rufen Sie an unter 09191/ 9763861.
Renate Topf, Pfrin. i. R.

Partnerschaftsprojekt Sawe in Tansania
Bildrechte R. u. W. Topf

Im Januar/Februar 2020 flogen Renate und Wolfgang Topf mit einer Gruppe Interessierter für zwei Wochen in den Norden Tansanias. Die Begegnungen mit den Menschen dort, ihre Lebensweise und ihr fester Glaube beeindrucken nachhaltig. 

Ein ausgiebiger Besuch in der Kirchengemeinde Sawe und der Handwerkerschule gehören bei unseren Reisen immer dazu. Mit unseren tansanischen Freunden stapften wir über feuchtes, matschiges Gelände, um den Neubau einer Küche mit Gemeinschaftsräumen in Augenschein zu nehmen. Es hatte ungewöhnlich viel geregnet für die Jahreszeit (Klimawandel!). 

Geplant ist eine Lehrküche, um einen neuen Ausbildungszweig "Hauswirtschaft" zu ermöglichen. Bislang gibt es die Grundausbildung zum Schreiner*in oder zur Schneider*in. 

Man kann diese Handwerkerschule nicht mit einer deutschen Berufsschule vergleichen. Der Staat stellt hohe Anforderungen, doch Geld gibt er nicht dazu. Das Engagement der Kirchengemeinde, die sich um ihre Jugendlichen sorgt, deren Familie kein Geld für Schulbildung haben, ist groß. Sie tun, was sie können, doch benötigen sie die Partnerschaftsunterstützung aus Deutschland.

Die Partnerschaft mit Sawe und der Handwerkerschule ist ein langwieriges Projekt, das gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit und afrikanische Geduld braucht. Wir wachsen alle an und mit dieser Aufgabe.

Mehr Informationen über das Projekt oder eine Reise nach Tansania erteilt Renate Topf, Pfarrerin  i.R., Tel. 09191/ 9763861. 

Spendenkonto Tansania:

Kontoinhaber: Evang.-Luth. Dekanat Forchheim
IBAN DE42 7635 1040 0000 0062 88
Sparkasse Forchheim

Vielen Dank allen Unterstützern!